Quantcast
Channel: Kommentare zu: Honneth-Lesekreis (4): Axel Honneth – Kommunitarist?
Viewing all articles
Browse latest Browse all 8

Von: susanne

$
0
0

Ich sinne noch über die Einordnung Honneths nach: bisher schien er mir gemässigster Kommunitarist mit universalistischer Prägung, Also ein wenig wie Michael Walzer mit einer dünnen und einer dichten Moral. (Mir scheint er hingegen nicht solch strengem Kommunitarismus zugehörig wie MacIntyre oder Sandel). Oder ist er “kommunitaristicher” geworden?

Die dünne Moral, zu der auch das Unparteilichkeitsprinzip gehört, durchzieht (auch) alle dichten Beziehungen. In Fällen wie dem plagiierenden Kollegen gerät man kontextual ggf. in einen Konflikt, aber ich denke auch, man muss dann solche Situationen auch noch wesentlich dichter – u.a. mit Normen, die zur Freundschaft gehören – beschreiben, Vertrauen ist da ein wichtiges Stichwort, personale Integrität sicher ein anderes. Wenn Freundschaft über Unparteilichkeit gestellt wird, kommt es, wie wir alle wissen, schnell zu moralischen Problemen, egal, ob es um Plagiat oder sexuellen Missbrauch geht, wenngleich letzteres natürlich ein schwerwiegenderes Delikt ist. Wenn Unpartellichkeit (umgekehrt) aber kontextlos angewendet wird, ist sie blind.

Honneth scheint mir bisher ein aristotelischer Weg vorzuschweben, was ja philosophiehistorisch dann auch zu Hegel führt. Ähnliche Ansätze finden wir aber auch bei anderen Philosophen, allen voran wohl bei Bernard Williams. Ich frage mich, was hier bei Honneth das Neue, Eigene, der Clou ist?


Viewing all articles
Browse latest Browse all 8

Latest Images

Trending Articles





Latest Images